Anzeige Alles begann mit einem Schlüsseldienst

| 04.05.2024 00:05 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Die Geschäftsleitung der Sandersfeld-Gruppe bilden Michael Janßen (links, Certech Sicherheitssysteme) und Jens Boelen (rechts, Sandersfeld Sicherheitstechnik und Projekt Sicherheit) sowie die geschäftsführenden Gesellschafter Helmuth Sandersfeld und Merle Sandersfeld-Kelm. Fotos: privat
Die Geschäftsleitung der Sandersfeld-Gruppe bilden Michael Janßen (links, Certech Sicherheitssysteme) und Jens Boelen (rechts, Sandersfeld Sicherheitstechnik und Projekt Sicherheit) sowie die geschäftsführenden Gesellschafter Helmuth Sandersfeld und Merle Sandersfeld-Kelm. Fotos: privat
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Vor 40 Jahren wurde Sandersfeld Sicherheitstechnik in Leer gegründet. Heute arbeiten 180 Beschäftigte für die Unternehmensgruppe.

Leer / UP - Mit einem Schlüsseldienst fing alles an, und wenn er davon erzählt, dann lächelt Helmuth Sandersfeld ganz zufrieden, obwohl die ersten Jahre „wirklich hart waren“. Kein Wunder: Das Thema Sicherheit stand 1984 noch nicht wirklich im Fokus. Der Elektromeister wagte sich dennoch in diese Nische – und jetzt feiert die Sandersfeld-Gruppe in Leer das 40-jährige Bestehen. „Ich habe so eine Entwicklung nicht für möglich gehalten, als ich damals im Wohnzimmer gestartet bin“, gibt der Firmengründer unumwunden zu: Das Sicherheitsunternehmen ist heute Marktführer im Nordwesten.

Die erste Alarmempfangszentrale installierte Helmuth Sandersfeld im heimischen Wohnzimmer. Aber schon 1989 entstand eine eigene Leitstelle in Leer, die 24 Stunden besetzt war.
Die erste Alarmempfangszentrale installierte Helmuth Sandersfeld im heimischen Wohnzimmer. Aber schon 1989 entstand eine eigene Leitstelle in Leer, die 24 Stunden besetzt war.
„Du hast immer gesagt, dass man auch mal ein Risiko eingehen muss, einfach mal machen muss, ohne sich von der Angst bremsen zulassen“, sagt Merle Sandersfeld-Kelm und schaut dabei ihrem Vater in die Augen. „Das stimmt“, entgegnet der 70-Jährige. Und fügt hinzu: „Manchmal muss man auch die anderen machen lassen.“

Vertrauen haben, Verantwortung abgeben können – die Einstellung des Seniorchefs ist von Beginn an ein elementarer Teil der Unternehmensphilosophie. Und so übergab Helmuth Sandersfeld schon vor 20 Jahren die gesamte Vertriebsleitung an Jens Boelen. Der Fernmeldeanlagen-Elektronikermeister hatte in diesem Bereich bereits zwölf Jahre lang sehr selbstständig und erfolgreich gearbeitet.

2012 holte der Firmengründer auch die Tochter in den Betrieb. Merle Sandersfeld-Kelm hatte in den Niederlanden und in Spanien studiert. Lebte in Madrid, hatte ein lukratives Jobangebot in Holland – und kehrte wegen der Familienehre zurück nach Leer, obwohl sie ein mulmiges Gefühl hatte und sich unsicher war: „Ich bin ja erst einmal die Tochter des Chefs. Mögen mich die Leute? Habe ich überhaupt eine Chance?“ Aber die Einstellung des Vaters hat auch die inzwischen 37-Jährige geprägt: „Einfach mal machen. Keine Angst haben.“

Erster Mitarbeiter: Noch im Gründungsjahr wurde Berthold Brunken eingestellt. Er ist dem Unternehmen bis heute treu.
Erster Mitarbeiter: Noch im Gründungsjahr wurde Berthold Brunken eingestellt. Er ist dem Unternehmen bis heute treu.
Bereut hat sie ihre Entscheidung nie. 2014 trat sie in die Geschäftsführung ein, die Firmengründer Helmuth Sandersfeld, Vertriebler Jens Boelen und Michael Janßen von der Tochterfirma Certech komplettieren.

Gut 180 Beschäftigte hat die Sandersfeld-Gruppe inzwischen. Trotz der Größe „menschelt“ es in der Firmenzentrale am Nüttermoor Sieltief 2. „Eine Mitarbeiterin erzählte mir, dass man sich hier wie in einem eigenen Kosmos fühlt“, sagt Merle Sandersfeld-Kelm, die im vergangenen Jahr auch Präsidentin der IHK-Wirtschaftsjunioren war. Über Rückmeldungen dieser Art freut sich die geschäftsführende Gesellschafterin, denn sie ist im Familienunternehmen verantwortlich für Strukturen, Digitalisierung und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Sie spricht von einer „ganzheitlichen Personalstrategie und Unternehmensphilosophie mit Herz und Verstand“. Ein offenes Ohr haben, Wertschätzung zeigen, empathisch sein. Und auf individuelle Wünsche eingehen: Flexible Arbeitszeitmodelle beispielsweise gab es bei Sandersfeld schon lange vor der Corona-Pandemie. Die zweifache Mutter weiß nämlich, wie schwer die Vereinbarkeit von Job und Familie oftmals fällt. Die Human Resource-Managerin freut sich über den „Sandersfeld-Spirit“ im Haus. Der komme zustande durch offene und ehrliche Kommunikation. „Und wenn es ein Problem gibt, denken wir in Lösungen.“

Für viele sei sie die Innenministerin“, sagt Merle Sandersfeld-Kelm. Da huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Es wundert nicht, das die Personal-Fluktuation niedrig ist und viele Beschäftigte bereits viele Jahre für das Unternehmen tätig sind, zum Beispiel Berthold Brunken: Er war 1984 der erste Mitarbeiter. Er ist noch immer da.

Für Aufsehen sorgte der überdimensionale Schlüssel auf dem Dach – der erste Firmenwagen war fraglos auffällig.
Für Aufsehen sorgte der überdimensionale Schlüssel auf dem Dach – der erste Firmenwagen war fraglos auffällig.
Einen Außenminister gibt es übrigens auch. Jens Boelen nimmt diese firmeninterne Berufsbezeichnung ebenfalls mit viel Humor. „Stimmt ja irgendwie auch.“ Kontaktpflege und die Akquise neuer Kunden sind für die Unternehmensgruppe von großer Bedeutung. Zum einen geht es um Aufträge, zum anderen aber auch um die Weiterentwicklung von Firma und Portfolio: „Wir nehmen die Bedürfnisse der Kunden sehr ernst. Und nicht selten setzen wir deren Ideen für neue Produkte oder Dienstleistungen um.“

Sandersfeld Sicherheitstechnik

•Notruf-/Service-Leitstelle

•Brandmelde-Technik

•Einbruchmelde-Technik

•Hausnotruf

•Zeiterfassungs-Systeme

•Zutrittskontroll-Systeme

•Lichtruf-Systeme

•IT-Security

•Cybersicherheit

•IT-Lösungen

•IT-Systeme

•Netzwerktechnik

•Telekommunikation

•Schlüsseldienst

•Mech. Schließtechnik

•Not-Türöffnungen

PROjekt Sicherheit

•Objektüberwachung

•Objektkontrolle

•Schließdienste

•Alarmverfolgung

•Revierstreife

•Werkschutz

certech Sicherheitssysteme

•Videoüberwachung

•Fernüberwachung

•Videoanalytik

•Warensicherung

Das ist Innovation – wie vor 40 Jahren die Entscheidung eines Elektromeisters aus Leer, sich der Sicherheitstechnik zu widmen. Viele haben Helmuth Sandersfeld damals nicht ernst genommen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Sicherheit ist ein hochsensibles Thema. Und Sandersfeld produziert längst nicht mehr nur mechanische Schließanlagen. „Bei uns“, so Außenminister Jens Boelen, „gibt es alles an Sicherheit aus einer Hand.“

Bereits 1986 gab es das erste Zertifikat – die Anerkennung als Fachbetrieb für Einbruchmeldetechnik durch den VDS. Der VDS (Verband der Sachversicherer) ist Europas größtes Institut für Unternehmenssicherheit. Im Laufe der Zeit sind zahlreiche Produkte und Dienstleistungen der Sandersfeld-Gruppe durch den VDS zertifiziert worden – auch die eigene Notruf- und Service-Leitstelle, über die alle von Sandersfeld installierten Alarm- und Überwachungssysteme sowie beauftrage Objektschutz-Dienste kontrolliert werden. Nach Umbau und Modernisierung erfüllt die „Kommandozentrale“ seit 2016 sogar die Norm einer Europa-Leitstelle. Bundesweit sind solche Einrichtungen nach wie vor selten.

Seit 24 Jahren befindet sich der Firmenstandort am Nüttermoorer Sieltief. Im Haus der Sicherheit ist auch die Notruf- und Serviceleitstelle untergebracht.
Seit 24 Jahren befindet sich der Firmenstandort am Nüttermoorer Sieltief. Im Haus der Sicherheit ist auch die Notruf- und Serviceleitstelle untergebracht.
Die Geschäftsfelder wurden im Laufe der Zeit stetig erweitert. So entstanden mit Certech Sicherheitssysteme (1994) und Projekt Sicherheit (2004) zwei Tochterunternehmen, die sich ebenfalls längst auf dem Markt etabliert haben. Die hohen Standards sorgten 2009 für eine weitere Image-Aufwertung der Marke Sandersfeld: Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen listete die Leeraner als sogenannten Errichterbetrieb für mechanische und elektronische Sicherheitstechnik.

Der Bekanntheitsgrad der Sandersfeld Sicherheitstechnik nahm auch im Privatkundenbereich rapide zu, als eine eigene Abteilung für den Hausnotruf-Sektor gegründet wurde. Alleine 15 Experten stehen hier heute für Beratung und Installation bereit. Angeboten werden unter anderem mobile Notrufsysteme wie die beliebten „Ruttnik“-Ortungsgeräte oder die hippen „Lüto-Uhren“.

Gruppenbild vor der Firmenzentrale: 180 Beschäftigte arbeiten inzwischen für die Unternehmensgruppe.
Gruppenbild vor der Firmenzentrale: 180 Beschäftigte arbeiten inzwischen für die Unternehmensgruppe.
Aber der Name Sandersfeld steht nicht nur für den Slogan „Sicherheit aus einer Hand“, sondern zugleich für eine innovative Personalpolitik: „Wir wollen als Arbeitgeber sexy sein“, sagt die auch für den Bereich Human Ressource verantwortliche Merle Sandersfeld-Kelm. Und das klappt: Der Landkreis Leer hat das Siegel für Familienfreundlichkeit verliehen, von der Industrie- und Handelskammer gab es die Auszeichnung als Top-Ausbildungsbetrieb.

Weitere Infos gibt es online unter www.sandersfeld.de